
Repertoire
Parens nostrae musicae modernae Heinrich Schütz und seine Zeit
In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Venedig eines der bedeutendsten Musikzentren Europas. Komponisten wie Giovanni Gabrieli, Claudio Monteverdi, Dario Castello u.a. lösten sich zunehmend von der althergebrachten kontrapunktischen Schreibweise und schufen einen neuen, von Monteverdi als "seconda pratica" bezeichneten Stil. Titel wie "Sonate in stil moderno" (Castello), "Curiose e moderne invenzioni" (Marini) oder "Le nuove musiche" (Caccini) sind typisch für die Zeit.
Heinrich Schütz hielt sich für mehrere Jahre in der Stadt auf und studierte bei Giovanni Gabrieli. Schließlich brachte er die "moderne" Musik mit nach Deutschland und wurde zum wichtigsten musikalischen Reformator. Das Programm spannt einen Bogen von Giovanni Gabrieli über Schütz' eigene Werke und die der italienischen Kollegen Claudio Monteverdi und Dario Castello bis hin zu den Schülern Christoph Bernhard und Johann Vierdanck.
Werke u.a.:
Heinrich Schütz, Geistliche Konzerte I und II
Claudio Monteverdi, Laudate Dominum
Dario Castello, Sonate concertate
Biagio Marini, Sonata sopra la Monica
Besetzung: mindestens 5 (1-2 Sänger, 4-6 Instrumente)
Widerstehe doch der Sünde oder Thomaskirche sucht Kantor
Durch den Tod Johann Kuhnaus wurde 1722 die Stelle des Leipziger Thomaskantors vakant. Erste Wahl war G.Ph. Telemann, der jedoch seine Stelle als Hamburger Musikdirektor nicht aufgeben wollte. Der zweitgereihte Chr. Graupner wurde von seinem bisherigen Dienstherrn nicht freigestellt, und so kam schließlich der drittgereihte zum Zug: J.S. Bach. Zwischen den drei Komponisten gab es jedoch darüber hinaus zahlreiche weitere Verbindungen.
Werke u.a.:
Johann Sebastian Bach, Widerstehe doch der Sünde Kantate BWV 54
Georg Philipp Telemann, Konzert D-Dur TWV 43
Christoph Graupner, Ach Gott und Herr. GWV 1144/11
Johann Friedrich Fasch
Besetzung: mindestens 7 (1-2 Sänger, 6-7 Instrumente)
Frankreich gegen Italien oder Basso (con) continuo
Frankreich und Italien bildeten im 18. Jahrhundert die beiden Pole in der musikalischen Landschaft Europas; auf deren Traditionen baute auch die Musizierpraxis anderer Länder auf. Die Auseinandersetzungen zwischen dem französischen und dem italienischen Lager gipfelte schließlich Mitte des Jahrhunderts im sogenannten Buffonistenstreit.
Eine Nebenfront in diesem „Krieg“ bot sich beim verwendeten Instrumentarium, beispielsweise beim Violoncello. Das Violoncello entstand, wie der Name verrät, in Italien, und auch die ersten Solosonaten stammten aus der Feder italienischer Komponisten. Erst im 18. Jahrhundert fand das Instrument auch langsam in der französischen Musik Eingang und konnte der bis dahin favorisierten Viola da gamba ein wenig Terrain abtrotzen. Das Programm versammelt Sonaten und Suiten italienischer und französischer Komponisten, die sich aber nicht immer an „landesübliche“ Stilvorgaben hielten.
Werke u.a.:
Komm süßes Kreuz Musik zur Passionszeit
Werke u.a.:
Besetzung: 4 (1 Sänger, 3 Instrumente)
Gli Italiani in Austria - Italienische Komponisten im Dienste der Habsburger
Werke u.a.: